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Historie TV Phönix gegr. 1896 e.V.

1896 - dieses Jahr steht für ein ganz besonderes Datum in der Geschichte des Sports. Es fanden in Athen die ersten olympischen Spiele der Neuzeit statt.

Der Vereinsname "Phönix" entstammt eines besonders in Heliopolis verehrten Vogels, der sich nach Vorstellung aus der griechischen Mythologie selbst verbrannte und dann verjüngt aus der Asche emportstieg. Diese Auferstehung ist bis heute Sinnbild der Unsterblichkeit und der Auferstehung.

So ähnlich ging es auch dem TV Phönix, dreimal hat der Verein seit seinem Bestehen mit dem Neuaufbau unter schwierigsten Verhältnissen und persönlichen Opfern seiner Turnerfreunde beginnen müssen. Aber immer wieder fanden sich Frauen und Männer, welche gerade in den schwierigen Aufbaujahren nicht verzagten und alle Schwierigkeiten überwanden.

Am 27. November 1896 wurde der Verein gegründet (Urkunde des Bürgermeisters / polizeiliche Genehmigung). Der Gedanke der Gründung des TV Phönix stand im direkten Zusammenhang mit dem Wiederbeleben des olympischen Gedankens durch Piere de Coubertin und den Spielen der Neuzeit. Der erste Vorsitzende war E. Markwort. Seine Vorstandskollegen Fr. Erf (2. Vorsitzender), Peter Wolff (Schriftwart) und J.Kittelberger (Geldwart). Der Verein hatte 36 Gründungsmitglieder. Gegen Ende des besagten Jahres stand auch die erste Satzung des Vereines. Am 19. August 1897 durfte der Verein offiziell sein Vereinslokal in die Gaststätte Josef Temming jun. verlegen (Genehmigung der Polizei-Behörde zu Bocholt).

Der TV Phönix ist der zweitälteste Verein seiner Art in Bocholt. In den Anfängen war er ein reiner Turnverein. Man hatte noch keine Turnhallen zur Verfügung. So musste man improvisieren und turnte in den Sälen der "Flora" in Temmings "Rothenburg" und Gebbings "Zum Großen Kurfürsten". Hier eine Impression der damaligen Zeit.

Das noch vor dem ersten Weltkrieg von Professor Seppler gestiftete Banner wurde in den Jahren 1919 bis 1921 dreimal hintereinander von Phönix-Turnern errungen und ging in den Besitz des Vereins über. Die ersten sportlichen Höhepunkte des jungen Vereins waren die Deutschen Turnfeste, welche regelmäßig besucht wurden. Lange Jahre stellte der TV Phönix die Bezirksriege des Münsterlandes und hatte Reichssieger in seinen Reihen (Bild Stiftungsfest 1936 / Bild Siegermannschaft 1929).

Welch strenger Kodex in damaliger Zeit befolgt wurde, wird einer alten Satzung der dreißiger Jahre deutlich, in der unter Anderem ein mehrmaliges Fehlen beiden Turnstunden zum Ausschluss aus dem Verein führen konnte. (erhaltene Broschüre um 1930/31: Titelseite / Seite 2-3 / Seite 4-5 / Seite 6-7 / Seite 8).

Nach dem zweiten Weltkrieg lebten die Bannerwettkämpfe noch einmal auf. Fritz Lindenberg, langjähriger Vorsitzender des Stadtverbandes für Leibesübungen, zog diesen Wettkampf als Vereinswettstreit zwischen den Bocholter Vereinen neu auf, um seinen Gedanken der "großen Bocholter Sportfamilie" zu verwirklichen (Gruppenbild). Welche Rivalität damals zwischem dem TV Phönix und dem TV Bocholt herrschte, verdeutlich ein alter Zeitungsbericht. Aktuell sind beide Verein zum TSV Bocholt von 1867/1896 e.V. fusioniert und alte Rivalitäten sind vergessen.

Ebenso nach dem zweiten Wetkrieg wurde aus dem reinen Turnverein ein Mehrspartensportverein, in dem viele verschiedene Sportarten nach und nach ein Zuhause fanden. Mit dem Rückgang der Begeisterung für das Turnen stieg im gleichen Maße das Interesse an der Leichtathletik. Diese neue Abteilung im Verein ist fest mit den Namen Jean Heisterkamp und Fritz Koepke verbunden, welche mit großen Engagement diese Sportart im Verein aufbauten.

Ein Meilenstein in der Entwicklung des TV Phönix stellt die Einweihung der Sportplatzanlage an der Markgrafenstraße 1955 dar. Das gleichzeitig fertiggestellte Clubhaus bot dann auch endlich Umkleidemöglichkeiten und sanitäre Anlagen, denn vorher waren den Sportlern untragbare Umstände zugemutet worden. Zur gleichen Zeit verzeichnete auch die Faustballabteilung einen deutlichen Aufwärtstrend, da man auf der neuen Anlage über sechs Spielfelder verfügte und auch überregionale Turniere veranstalten konnte. 1978 wurde das große Clubhaus erweitert. Für diese Erweiterung wurden spezielle Phönix-Bausteine verkauft. Mit dem Kauf dieser Bausteine beteiligten sich die Mitglieder an dem Erweiterungsbau.

Eine entscheidene Wandlung in der Struktur des Vereins vollzog sich, als 1968 aus den Reihen der Leichtathleten und Turner der Gedanke aufgegriffen wurde, dem Tennissport im Verein eine Chance zu geben Mit Unterstützung der Stadt, von Freunden und Gönnern wurden zwei Plätze erstellt. 1974 wurde die Anlage auf fünf Plätze ausgebaut und 1976 kam das eigene Tennisclubheim hinzu. Im Jahr 1992 wurden zwei weitere Plätze fertiggestellt, so dass den inzwischen 350 Mitgliedern der Tennisabteilung eine großzügige und schöne Anlage zur Verfügung steht.

Volleyball als neuer Mannschaftssport machte in den 70er Jahren beim TV Phönix auf sich aufmerksam. Schon nach kurzer Zeit spielten zwei Herren und eine Damenmannschaft um Satz und Sieg.

1974 wurde die Handballabteilung durch Paul-Erhard Schneider zusammen mit dem Vorstand des Hauptvereins ins Leben gerufen.

Im Jahr 1989 wandte sich der Verein auch den Sportarten Rugby und Baseball zu. Badminton , das der Verein seit langem anbietet, sowie Kinderturnen, Gymnastik und Breitensport rundeten das Sportprogramm des TV Phönix ab.

Die Logos des TV Phönix im Wandel der Zeit.

Und morgen?

Zum 01.01.2009 fusionierte der TV Phönix Bocholt gegr. 1896 e.V. mit seinem Nachbarverein TV Bocholt von 1867 e.V. zum TSV Bocholt von 1867/1896 e.V.!

Kai Enck
(Zitate und Text aus "Festzeitschrift zum Jubiläum - 1896 bis 1996")